Immersive Technologien wie Virtual Reality (VR) eröffnen neue Dimensionen des Lernens, indem sie Präsenz, Interaktion und verkörperlichtes Erleben ermöglichen. Während kognitive Effekte und Affordanzen wie Präsenz und Flow vielfach untersucht wurden, bleiben affektive Lernvariablen – etwa emotionale Involviertheit und Empathie – bislang noch unterrepräsentiert. Dabei ermöglicht gerade VR erfahrungsbasiertes und emotionsgeleitetes Lernen auf besondere Weise.
Der Vortrag bietet eine Übersicht über empirische Studien aus unterschiedlichen Bildungskontexten – von der beruflichen Ausbildung (HandLeVR) über schulische (Anne Frank VR, greenpeace XR) und universitäre Settings (VR-Hybrid).
Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage, wie sich die Effekte immersiver Technologien – etwa motivationale Aktivierung, Aufmerksamkeitsfokussierung oder kognitive Überlastung – zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Lernens entfalten und welche Erkenntnisse sich daraus für die Gestaltung bedeutsamer Lernumgebungen ableiten lassen. Zur theoretischen Einordnung wird das CID Framework von Loibl et al. (2024) herangezogen, das eine differenzierte Betrachtung zusammengesetzter Lernarrangements erlaubt. Ziel ist es, zur Diskussion darüber beizutragen, wie sich die Potenziale immersiver Technologien nicht nur im Hinblick auf kognitive, sondern auch affektive Lernprozesse erschließen und didaktisch nutzbar machen lassen.
Bio: Dr. Miriam Mulders ist Postdoktorandin und Teamleiterin am Learning Lab der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschung fokussiert auf die didaktische Gestaltung und empirische Untersuchung immersiver Lernumgebungen mit Virtual und Augmented Reality. Sie leitet und beteiligt sich an mehreren Forschungsprojekten, darunter HandLeVR und VR-Hybrid.