In diesem Rahmen wurde der Verein Next Generation Africa für ihre Arbeit ausgezeichnet. Die EINE WELT-Medaille ist neben der Rupert-Neudeck-Medaille die höchste Auszeichnung des Ministeriums. Sie wird seit 2019 für herausragendes persönliches Engagement bei der Umsetzung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) verliehen.
Der Mitbegründer und Leiter des Vereins, Frederik Bachmann, sieht in der Medaille nicht nur eine Anerkennung des bisherigen, sondern auch einen Ansporn für zukünftiges Engagement: „Wir alle vom Next Generation Africa-Team sind überglücklich und dankbar für diese Auszeichnung. Das ist eine riesige Motivation für unseren weiteren Weg im Projekt – und es steht noch viel bevor.“
Der gemeinnützige Verein Next Generation Africa trägt mit einem digitalen, nachhaltigen Ansatz dazu bei, dass weltweit der Zugang zu hochwertiger Bildung möglich wird. Als Moderator der Veranstaltung befragte Eckart von Hirschhausen Bachmann zu Ursprung und Mission der Organisation. Die zwei Darmstädter Frederik Bachmann und Niels Kunz gründeten sie noch vor ihrem Abitur, weil ihrer damaligen Partnerschule in Malawi, so wie fast allen Schulen im Land, essenzielle Bildungsmaterialien wie Bücher fehlten. Zugleich ist dort das Internet unzuverlässig und sehr teuer. Die Lösung, die Bachmann und Kunz mit Schüler:innen und Lehrer:innen vor Ort entwickelt haben, ist die Xulendo Digital Library. Ein Miniserver, auf dem die laut Lehrplan erforderlichen Lerninhalte gespeichert sind. Sobald die digitale Bibliothek an einer Schule installiert ist, können von hier Videos, Bücher, naturwissenschaftliche Simulationen u.v.m. abgerufen werden – ganz ohne Internet.
Nach dem anfänglichen Prototyp haben die beiden Initiatoren das Projektkonzept in einer Pilotphase von 2017 bis 2018 ausgearbeitet und am Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum wissenschaftlich evaluiert. Als CAIS-Fellows profitierten Bachmann und Kunz von einem Netzwerk von Expert:innen aus der Digitalisierungsforschung. „Das internationale Fellow-Programm bleibt ein weiterer wichtiger Baustein unseres Instituts, Beispiele wie das Malawi-Projekt zeigen, wie solche Ideen langfristig und vor allem in der Praxis etwas bewirken“, freut sich Tim Pfenner, Geschäftsführer am CAIS.
Der Erfolg zeigt sich auch in Zahlen: An den mittlerweile acht Projektschulen konnte bereits über 10.000 Schüler:innen der Zugang zu modernen, anschaulichen Lerninhalten ermöglicht werden. Auch während der Pandemie fand Next Generation Africa kreative Lösungen, um digitale Lerninhalte zu den Schüler:innen nach Hause zu bringen, z.B. über WhatsApp. Aktuell produziert die Organisation mit malawischen Autor:innen digitale Schulbücher, die landesweit frei zur Verfügung gestellt werden. Die Projekte finanzieren sich durch Spenden.
Weitere Informationen zu Next Generation Africa finden Sie auf dem Instagram-Account sowie auf der Webseite.