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Pressemitteilung

ChatGPT, wie viele Menschen kennen Dich bereits?

Aktuelle Studie zeigt, dass der neue Chatbot knapp 30 Prozent der deutschen Bevölkerung bekannt ist.

1. Februar 2023

Der Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz [MeMo:KI] hat in einer aktuellen Umfrage die Bekanntheit, Nutzung und Bewertung des KI-Sprachmodells ChatGPT in der deutschen Bevölkerung untersucht. ChatGPT ist ein Chatbot, der auf maschinellem Lernen beruht und von dem US-amerikanischen Unternehmen OpenAI entwickelt wurde. Seit seiner Veröffentlichung im November 2022 hat ChatGPT für viel Aufsehen gesorgt. Der Bot bietet innerhalb eines Chatfensters die Möglichkeit zur Interaktion, beantwortet Fragen, verfasst Texte, schreibt Lieder oder programmiert. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass ChatGPT bereits einem Viertel der Befragten bekannt ist und über ein Zehntel es bereits genutzt hat. Unter den 1.028 Befragten gaben insgesamt 11 Prozent an, ChatGPT regelmäßig zu nutzen oder es schon einmal ausprobiert zu haben.

Abbildung 1: Bekanntheit und Nutzungskontext von ChatGPT.
N= 1028 Befragte; Angaben in Prozent; 2023/KW 04; Bevölkerung ab 18 Jahren.

Im Hinblick auf den Nutzungskontext zeigt die neue Studie, dass die private Nutzung des KI-basierten Sprachmodells im Vordergrund steht. Mehr als die Hälfte der Nutzer:innen gibt an, ChatGPT privat zu nutzen, ein Viertel der Befragten setzt den Chatbot bereits beruflich ein. Nur etwa 11 Prozent nutzen ChatGPT in Bildungskontexten wie Schule, Ausbildung oder Studium. Betrachtet man nur den Nutzungskontext der regelmäßigen Nutzer:innen, ergibt sich ein anderes Bild: Hier findet fast ein Drittel der Nutzung im Kontext der Bildung statt.

Die Mehrheit ist von ChatGPT beeindruckt

Befragt man die Bevölkerung nach ihrer Beurteilung von ChatGPT, zeigt sich eine eher positive Stimmung. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie von der Technologie beeindruckt ist und sieht das Potenzial zur Unterstützung in vielen Bereichen positiv. Allerdings wird auch deutlich, dass sich fast 50 Prozent der Befragten über mögliche Auswirkungen auf den Arbeitsplatz oder eine Verdrängung des Menschen durch Maschinen sorgen. Ebenso äußern rund 48 Prozent Bedenken hinsichtlich ihrer eigenen Privatsphäre und des Datenschutzes.

Abbildung 2: Bewertung von ChatGPT.
N= 968-975 Befragte; Angaben in Prozent; 2023/KW 04; Bevölkerung ab 18 Jahren.

Aber auch in diesem Zusammenhang sind Unterschiede zwischen ChatGPT-Nutzer:innen und Nicht-Nutzer:innen zu beobachten. So sieht die Gruppe der Nutzer:innen deutlich stärker das Potenzial des Bots. Möglichen Risiken widersprechen die Nutzer:innen weit mehr als die Befragten, denen das Programm (noch) unbekannt ist.

Abbildung 3: Bewertung von ChatGPT. Unbekannt vs. Nutzer:innen.
N= 639-645 Befragte; N=102-103 Befragte; Angaben in Prozent; 2023/KW 04; Bevölkerung ab 18 Jahren.
*Diesen Personen wurde eine Selbstbeschreibung von ChatGPT gezeigt, mit dem Hinweis, dass der Text von ChatGPT erstellt wurde. Daraufhin folgten die Bewertungs-Fragen.

Zum Projekt

Der Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz [MeMo:KI] ist eine Forschungspartnerschaft zwischen dem Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum und der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf und wird durch die Stiftung Mercator gefördert. Im Projekt werden die öffentliche und veröffentlichte Meinung zum Thema KI erfasst.

Dazu werden drei Datenquellen herangezogen:

  1. Eine monatlich stattfindende Bevölkerungsbefragung von 1.000 zufällig ausgewählten Bürger:innen ab 18 Jahren, die mindestens gelegentlich das Internet nutzt.
  2. Die Analyse der reichweitenstärksten Print- und Onlinemedien zum Thema Künstliche Intelligenz.
  3. Eine halbjährliche Analyse der Twitter-Kommunikation mit besonderem Blick auf die Netzwerkstrukturen zwischen Akteur:innen aus Wirtschaft, Politik, Journalismus, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Privatpersonen.

Alle Ergebnisse stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und werden in einem Dashboard und in interaktiven Grafiken aufgearbeitet. Alle Nutzer:innen können sich selbst anschauen, wie die Diskussion über Künstliche Intelligenz in der Bevölkerung, den Print- und Onlinemedien sowie in den Sozialen Online-Netzwerken geführt wird.

Zum CAIS

Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum seit April 2021 langfristig als zentrales Institut für Digitalisierungsforschung. Durch evidenzbasierte Lösungsvorschläge trägt das CAIS zur Gestaltung des digitalen Wandels im Interesse der Menschen bei. Gegründet wurde das CAIS als Wissenschaftskolleg Anfang 2017 und vergibt seitdem Fellowships an nationale und internationale Gastwissenschaftler:innen im Bereich der Digitalisierungsforschung. Das erste Forschungsprogramm „Digitale demokratische Innovationen“ ist im Oktober 2021 gestartet, seit Mitte 2022 läuft das zweite Forschungsprogramm „Bildungstechnologien und Künstlicher Intelligenz“. Die Forschungsprogramme verzahnen die Fächerwelten von Sozial- und Geisteswissenschaften bis zur Informatik und erproben Forschungsergebnisse in der Praxis.

Kontakt

Sandra Kero
Referentin für Wissenschaftskommunikation

E-Mail: sandra.kero@cais-reserach.de
Telefon: +4915904353715

Die Pressemitteilung zum Download

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