Die 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) findet vom 19. bis 21. März an der FU Berlin statt und steht unter dem Motto „Öffentlichkeit(en) und ihre Werte“. Forschende des CAIS sind mit zwei Vorträgen vertreten.
Über das Tagungsthema
Die DGPuK-Tagung 2025 widmet sich dem Thema „Werte“ und ihrer Bedeutung für das gesellschaftliche Zusammenleben und den öffentlichen Diskurs. Aktuelle Krisen wie die Corona-Pandemie, Kriege und die Klimakrise verdeutlichen die Notwendigkeit, Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität kritisch zu hinterfragen. Öffentlichkeit und Medien sind sowohl Orte der Aushandlung als auch der Umsetzung dieser Werte, stehen jedoch durch Digitalisierung, Misinformation, Hasskommentare und Polarisierung vor großen Herausforderungen. Zudem werfen transnationale Kommunikationsflüsse und der Einsatz Künstlicher Intelligenz neue Fragen zur Verantwortung und gemeinsamen Wertvorstellungen auf.
Über die Vorträge der CAIS-Forscher
“When is radical too radical? The media portrayal of Fridays for Future and The Last Generation during the protest winter 2022/23”
Panel „Protest und Gegenöffentlichkeiten im Diskurs“, 21. März, 10:30 bis 12 Uhr
Henri Mütschele hält einen Vortrag zum Thema “When is radical too radical? The media portrayal of Fridays for Future and The Last Generation during the protest winter 2022/23”: Klimabewegungen haben das öffentliche Interesse an Klimapolitik erheblich gesteigert. In Deutschland sind mehrere Klima-Protestgruppen mit ähnlichen Zielen, aber unterschiedlichen Taktiken entstanden. Diese Studie analysiert die mediale Darstellung von „Letzte Generation“ und „Fridays for Future“ während einer Phase intensiver Protestaktionen von Oktober 2022 bis Januar 2023 (politische Entscheidungen und Proteste rund um die Räumung von Lützerath für den Kohleabbau). Dabei wird die journalistische Bewertung sowie das mediale Framing untersucht. Frühere Forschung weist auf das Protestparadigma hin, das besagt, dass abweichendere Gruppen in den Medien negativer dargestellt werden, da radikaler Protest als Bedrohung für den gesellschaftlichen Status quo wahrgenommen wird. Diese Studie konnte jedoch auf Artikelebene keine signifikanten Unterschiede in der medialen Darstellung von Klimabewegungen bestätigen. Angesichts zahlreicher Indikatoren auf der Framing-Ebene hebt die Studie die Bedeutung von Frames im spezifischen thematischen Kontext hervor, die die Bewertung von Protestgruppen im Rahmen des Protestparadigmas bestimmen.
„Generative Bild-KI und Bildjournalistische Werte – ein Spannungsverhältnis? Theoretische Fundierung und Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Bewertung des Einsatzes von Bild-KI und KI-gestützter Selektionssysteme journalistischer Bildkommunikation“
Panel „KI im Journalismus“,21. März, 17 bis 18 Uhr
Das Panel von Elke Grittmann (Hochschule MagdeburgStendal), Stephanie Geise, Christian Schwarzenegger (beide Universität Bremen), Hendrik Heuer (CAIS, Bochum und Universität Wuppertal), Marcel Lemmes (Eberhard-Karls-Universität Tübingen) und Yi Xu (Universität Jena) ist Teil der CAIS-Arbeitsgemeinschaft „Generative Imageries: Herausforderungen und Potenziale KI-generierter Bilder“.
Weitere Informationen über die Tagung: https://userblogs.fu-berlin.de/dgpuk/