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Neuer Zeitungsartikel von Gerhard Vowe

„Was ist von der Medienschelte durch Richard David Precht und Harald Welzer zu halten?“

Am 28. September 2022 erschien ein neuer Zeitungsartikel im Tagesspiel von Gerhard Vowe zum Thema Journalismusforschung.

6. Februar 2023

Inhalt:
Precht und Welzer haben einen Bestseller geschrieben, in dem sie den deutschen Leitmedien vorwerfen,  (1) in ihrer Berichterstattung die Vielfalt politischer Positionen nicht abzubilden, (2) an Qualität ständig zu verlieren und deshalb (3) Vertrauen in der Bevölkerung einzubüßen. Die empirische Forschung stützt dieses düstere Bild in keiner Weise. So standen in den vergangenen Krisen die Medien keineswegs geschlossen hinter der Regierung, wie Inhaltsanalysen zeigen. Und auch die Studien zu Vertrauen in die Medien zeichnen ein sehr differenziertes Bild und stützen nicht die These eines wachsenden generellen Misstrauens. Precht und Welzer erklären den vermeintlichen Niedergang der Leitmedien vor allem aus dem Bestreben der Journalisten, politischen Einfluss zu nehmen – vom Journalismus zum Aktivismus. Auch dafür gibt es keine Evidenz aus der empirischen Journalismusforschung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Rettung des Journalismus, etwa ein ,,Öffentlich-rechtlicher Europarundfunk”, können ebenfalls nicht überzeugen.

Literaturangabe:
Vowe, G. (2022, 28. September). Mediokre Mediokraten: Richard David Precht und Harald Welzer sehen die deutschen Leitmedien im konformistischen Sinkflug begriffen. Tagesspiegel, 21.