Im digitalen Zeitalter werden Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit zu bedeutenden Kategorien der Beschreibung und Erklärung digitaler Kommunikationsformen und -inhalte. Dabei sind im Wesentlichen drei Dimensionen relevant: Mit Blick auf die (Un-)Sichtbarkeit von Daten werden erstens Bedingungen der Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von Informationen diskutiert. Die Sichtbarkeit von Personen und Institutionen wirft zweitens Fragen bezüglich ihrer Sprechfähigkeit und Meinungsführerschaft auf. Schließlich stellt drittens eine struktur- bzw. prozessbezogene Betrachtung auf die Bedeutung des Sichtbarwerdens oder Sichtbarmachens digitaler Kommunikation ab. Die Arbeitsgemeinschaft nähert sich dem Thema (Un-)Sichtbarkeit in der Digital-Ära aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Perspektive. Die Teilnehmerinnen bearbeiten dabei die zentrale Forschungsfrage: Welche Bedeutung hat (Un-)Sichtbarkeit in der digitalen Welt, wie entsteht sie und welche Folgen hat sie für einzelne AkteurInnen, Organisationen sowie für gesellschaftlich relevante Prozesse?
Die Arbeitsgemeinschaft trifft sich zu einem zweitägigen Auftaktworkshop sowie zu weiteren Sitzungen, z. B. bei Tagungen. Die Auftaktsitzung umfasst wissenschaftliche Präsentationen der Teilnehmerinnen, Gruppenarbeitstreffen sowie ein World Café, bei dem Fragestellungen und Erkenntnisse für die gesellschaftspolitische Öffentlichkeit in einem Dialog mit BürgerInnen diskutiert werden. Die Teilnehmerinnen der Arbeitsgemeinschaft steuern Expertise aus zentralen Forschungsfeldern der Medien- und Kommunikationswissenschaft bei und vertreten unterschiedliche theoretische und empirische Herangehensweisen, die eine breite Konzeptualisierung von Sichtbarkeit erlauben und das im Fach gängige Design- und Methodenspektrum abbilden.
Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist, eine gemeinsame Publikation, z. B. in Form eines Special Issue oder eines Sammelbandes zum Thema „Visibility and Digital Communication“, zu erarbeiten sowie einen Folgeantrag vorzubereiten. Ergänzend soll zum Thema „Sichtbarkeit auf digitalen Plattformen und ihre Herausforderungen und Chancen“ wissenschaftlich fundiertes Informationsmaterial z. B. für den Schulkontext konzipiert werden, das auf eine Sensibilisierung junger MediennutzerInnen für Risiken und Potenziale der Thematik abzielt.
Forschungsschwerpunkte
- Sichtbarkeit
- Unsichtbarkeit
- Digitalisierung
- Digitale Kommunikation
- Kommunikations- und Medienwissenschaft