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PhDnet@CAIS – Barcamp

PhDnet Veranstaltungen

PhDnet@CAIS – Rückblick auf das Barcamp

 

Am 21. Mai fand das Treffen des Nachwuchsnetzwerkes „PhDnet@CAIS. Gesellschaft und Digitalisierung“ als Barcamp statt. Eingeladen waren Promovierende von Universitäten und Fachhochschulen in NRW, die sich mit den gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung beschäftigen. Auch die Koordinator*innen der Graduiertenkollegs trafen sich, um ihre Erfahrungen auszutauschen.

Das Barcamp als offenes Veranstaltungsformat bot den Promovierenden die Gelegenheit, ihre Forschungsfragen in lockerer Runde zu diskutieren und sich gezielter zu vernetzen.

Am Vormittag standen in der Session von Stephan Koloßa (Universität Bochum, Forschungskolleg SecHuman) zur Privatheit im Netz vor allem rechtliche Aspekte im Vordergrund. Die Teilnehmer*innen informierten sich gegenseitig über ihre jeweiligen Perspektiven auf das Thema Privatheit und die damit verbundene Rechtsgrundlage.

Laura Kocksch (Universität Bochum, Forschungskolleg SecHuman) diskutierte in ihrer Session die Frage, was Sozialwissenschaften und Psychologie dazu beitragen können, das oftmals schwierige Verhältnis von Softwareentwickler*innen und den Nutzer*innen neuer Technologien zu verbessern. Häufig werden Technologien an den tatsächlichen Bedürfnissen vorbei entwickelt und müssen dann nachträglich „repariert“ werden (technology fix). Stattdessen sollte Digitalisierung partizipativ gestaltet werden.

Christoph Bieber (CAIS) rückte die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung angekündigten 100 neuen Professuren für Künstliche Intelligenz in den Blickpunkt. Diskutiert wurden die damit einhergehenden noch ungeklärten Fragen: Welche Bedarfe haben KI-Forscher*innen? Wo könnten diese Professuren angesiedelt sein? Sollten neben der Informatik noch weitere Disziplinen berücksichtigt werden?

Malte Steinbach (Universität Düsseldorf, Forschungskolleg Online-Partizipation) stellte seine Erfahrungen bei der Realisierung interdisziplinärer Projekte zur Diskussion. Häufig kommt es dabei zu Konflikten, wenn Fördereinrichtungen bestimmte Erwartungen an die Realisierung von Interdisziplinarität haben, innerhalb der jeweiligen Disziplin jedoch abweichende Anforderungen hinsichtlich der Berücksichtigung konkreter Theorien und Modelle bestehen.

Am Nachmittag gab Dorian Tsolak (Universität Bielefeld, X-SONAR) in seiner Session vor allem einen methodischen Einblick in die Chancen und Herausforderungen des Topic Modellings in großen Datensätzen. Diese Methode errechnet statistische Modelle (Topics) zur Abbildung häufig gemeinsam vorkommender Wörter und ermöglicht so die Exploration größerer Textkorpora.

Samira Tabti (Universität Bochum, CERES) stellte in ihrer Session islamkritische Kommunikation in arabischsprachigen Online-Medien vor. Wie greifen Staaten hier ein (z.B. durch Bots), und welche Strategien verwenden die Nutzer*innen, um diesen Maßnahmen zu entgehen? Diskutiert wurde auch, ob in den relevanten Medien überhaupt ein wirklicher Austausch stattfindet oder eher Filterblasen-Diskussionen vorherrschen. Da viele arabische Feministinnen online aktiv sind, wurde auch das Thema Gender, Islam und Internet angeschnitten.

Nico Zengeler (Hochschule Ruhr West, Mülheim) informierte die Promovierenden über den Forschungsbereich der generischen Künstlichen Intelligenz. Ein Ansatz dabei ist die Aufteilung von größeren Aufgaben in kleinere, kombiniert mit der Anwendung von Transferlernen zur Übertragung von Wissen zwischen Einzelaufgaben. Auch einige Anwendungsbeispiele wurden besprochen.

Am Nachmittag diskutierten die Teilnehmer*innen des Workshops für Koordinator*innen darüber, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit interdisziplinäres Arbeiten gelingen kann. Zum Einstieg gab Olga Skrebec, Doktorandin im NRW-Forschungskolleg SecHuman, einen theoretischen Einblick in das Forschungsfeld der Inter- und Transdisziplinarität. Dr. Lars Heilsberger, wissenschaftlicher Koordinator des NRW-Forschungskollegs Online-Partizipation an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, berichtete von seinen Erfahrungen mit der Koordination interdisziplinären Arbeitens.

Das nächste PhDnet@CAIS ist für den 26. November 2019 geplant.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Graduiertenkolleg NRW – Digitale Gesellschaft und dem Graduierteninstitut NRW statt.

Programm

10:00 – 10:30 Uhr
//Ankommen

 

10:30 – 11:30 Uhr
//Begrüßung und Session-Pitch

 

11:30 – 12:15 Uhr
//Session 1
Slot 1: Stephan Koloßa (Bochum): „Zwischen Wunsch und Wirklichkeit – Das Recht auf Privatheit im digitalen Zeitalter“
Slot 2: Laura Kocksch (Bochum): „Digitalisierung – was/wer/wie?“

 

12:15 – 13:00 Uhr
//Session 2
Slot 1: Christoph Bieber (CAIS): „100 KI-Professuren?”
Slot 2: Malte Steinbach (Düsseldorf): „Zur Vereinbarkeit von disziplinspezifischen Anforderungen und interdisziplinären Projekten“
13:00 – 13:45 Uhr
//Pause machen

 

13:45 – 14:30 Uhr
//Session 3 / Workshop für Koordinator*innen
Slot 1: Dorian Tsolak (Bielefeld): „X-SONAR – Detecting stereotypes and extremist views in big online data“
Slot 2: Workshop für Koordinator*innen: „Wie ist echte interdisziplinäre Arbeit möglich?“

 

14:30 – 15:15 Uhr
//Session 4 / Workshop für Koordinator*innen
Slot 1: Samira Tabti (Bochum): „Atheismus in der arabischen Welt. Islamkritische Kommunikation in arabischsprachigen Online-Medien“
Slot 2: Nico Zengeler (Mülheim): „Generische Künstliche Intelligenz durch Transferlernen“
Slot 3: Workshop für Koordinator*innen: “Wie ist echte interdisziplinäre Arbeit möglich?“

 

15:15 – 16:00 Uhr
//Get-together
IN KOOPERATION MIT

Das PhDnet@CAIS ist ein offenes Vernetzungsangebot des Center for Advanced Internet Studies (CAIS) und unterstützt Promovierende langfristig – auch über den Abschluss ihrer Dissertation hinaus. Das Netzwerk bietet wissenschaftliche Kontakte über Fachgrenzen hinweg. Es organisiert Veranstaltungen für Promovierende, die sich in ihren Projekten mit den gesellschaftlichen Chancen und Risiken der Digitalisierung befassen.

Zur Anmeldung und bei Fragen bitte Dr. Nina Hahne (phdnet@cais.nrw) kontaktieren.

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