Medien digitaler Souveränität: Social-Graphs & Graphennahmen
Unter Graphs werden Datenstrukturen verstanden, mit denen sich Informationen über Personen oder Gegenstände und ihre dazugehörigen Eigenschaften und Verbindungen abbilden lassen. Einer der bedeutendsten Graphen ist die vom Facebook Gründer Mark Zuckerberg als „Social-Graph“ bezeichnete Abbildung von Individuen, ihren Beziehungen und Interessen in der Facebook Cloud. Neben diesem Social-Graph wird die Internetwirtschaft durch eine Reihe weiterer Graphs wie dem „Search-Graph“ (Google), dem „Consumption-Graph“ (Amazon) oder dem „Interest-Graph“ (Twitter, Pinterest/Tumblr) dominiert. Akteure wie Uber und Lyft versuchen derzeit zudem Mobilitätsgraphen zu entwickeln. International ist eine Konkurrenz um den Einsatz solcher Graphen entstanden. Dies zeigt der Aufbau eigener Suchmaschinen und sozialer Netzwerke in China, Russland und anderen Ländern. Anhand von Dokumenten aus Leaks (u.a. von Snowden) lässt sich zeigen, dass soziale Graphen eine entscheidende Rolle im „War on Terror“ spielen und offenbar auch von Nationalstaaten als strategisches Instrument betrachtet werden. Das Forschungsprojekt entwickelt eine sowohl medienhistorische als auch medientheoretische Untersuchung der Ursprünge, Veränderungen und medientechnischen Voraussetzungen von Social-Graphs.
Forschungsschwerpunkte
- Digitale Souveränität
- Social-Graphs
- War on Terror
- Medientheorie
- Mediengeschichte
Curriculum Vitae
- seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der DFG-Kollegforschergruppe Medienkulturen der Computersimulation (MECS) Leuphana Universität Lüneburg
- Von 2010 bis 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter amInternationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) der Bauhaus-Universität Weimar
- mehrere Forschungsaufenthalte am Center for Internet and Society Stanford Lawschool sowie Lecturer am Science, Technology and Society Programm der University of Texas at Austin 2007 und 2009
- Teilnehmer der Oxford Internet Institute Summer School 2005
- Diplomstudium der Psychologie an der Universität Bremen, anschließend Promotionsfellow an der Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS)
Publikationen im Rahmen des geförderten Projekts
- Engemann, C. & Sudmann, A. (2017). Machine Learning. Medien, Infrastrukturen und Technologien der Künstlichen Intelligenz. Bielefeld: transcript.
- Hornung, G. & Engemann, C. (Hrsg.). (2016). Der digitale Bürger und seine Identität. Baden-Baden: (Der elektronische Rechtsverkehr 36).
- Sprenger, F. & Engemann, C. (Hrsg.). (2015). Internet der Dinge: Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt. Bielefeld: transcript.